Nicht selten verspüren Menschen Schmerzen in den Nieren, ohne zu wissen, warum diese auftreten oder welche Folgen daraus resultieren können. Andere Betroffene klagen über langwierige Rückenbeschwerden, die ursächlich ebenfalls von den Nieren ausgehen. Kaum jemandem ist jedoch bekannt, dass sich dahinter verschiedene Krankheiten verbergen können, die oft gravierende gesundheitsschädliche Folgen nach sich ziehen. Treten derartige Nierenschmerzen häufig auf oder halten diese langfristig an, ist ein Arztbesuch unbedingt erforderlich. Dieser stellt bei entsprechenden Blut- und Urinuntersuchungen fest, um welche Art der Störung der Nierenfunktion es sich handelt und welche medizinische Therapie erforderlich ist.
Welche Aufgaben übernehmen unsere Nieren?
Nieren sind paarweise im menschlichen Körper vorhanden und übernehmen dort essentielle Aufgaben:
- Filterung des Bluts
- Entgiftung des Bluts
- Entziehung überschüssiger Flüssigkeit, die in der Folge über den Harnleiter in die Blas gelangt und schlussendlich ausgeschieden wird
- Regulierung des Salz- und Wasserhaushalts
- Produktion von Hormonen – beispielsweise Renin, das die Regelung des Blutdrucks übernimmt
Sofern eine Fehlfunktion der Nieren entsteht oder gar ein vollständiger Ausfall, kann dieses zu lebendbedrohlichen Auswirkungen führen. Es ist als von elementarer Bedeutung, dass die inneren Organe einwandfrei funktionieren. Auch wenn Rückenschmerzen prinzipiell eher harmloser Natur sind, können sie jedoch unmittelbar mit Nierenproblemen einhergehen. Bei unklarere Sachlage ist es immer ratsam, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen – idealerweise unter Inanspruchnahme eines fachlich kompetenten Mediziners.
Auftreten und Ursachen von Nierenschmerzen
Bei diversen Erkrankungen machen sich Nierenschmerzen insbesondere im Flankenbereich bemerkbar. Diesen findet man rechts und links der Wirbelsäule zwischen dem elften und zwölften Brust- sowie dem dritten und vierten Lendenwirbel. In diesem Bereich liegen die Nieren, wobei der Schmerz nicht zwangsläufig lokal auftritt, sondern in den gesamten Rückenbereich ausstrahlen kann. Die Beschwerden können sich sowohl auf der rechten und auf der linken Seite als auch beidseitig äußern. Klassische Nierenschmerzen fühlen sich eher dumpf an und treten, anders als Rückenschmerzen, phasenweis auf, wobei sie zumeist bewegungsabhängig sind. In einigen Fällen können Nierenschmerzen in Form von Koliken auftreten und treten zusammen mit blutigem oder schäumendem Urin auf. Auch in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft oder der Menstruation sind derartige Erscheinungsformen oft anzutreffen.
In diesem Zusammenhang können mehrere, unterschiedliche Ursachen Auslöser für die Schmerzen im Nierenbereich sein:
- Nierensteine
- Nierenkrebs
- Zysten an der Niere
- Virale oder bakterielle Nierenbeckenentzündung
Die Nierensteine
Nierensteine können beispielsweise entstehen, wenn sich übermäßig viele Substanzen wie Harnsäure, Phosphat, Kalzium oder Oxalat im Harn befinden. Sind bereits entsprechende Vorzeichen bekannt, empfiehlt es sich, Kaffee, Alkohol oder schwarzen Tee zu verzichten. Derartige Genussmittel können den Urin mit steinbildenden Substanzen anreichern und somit die Beschwerden verursachen. Bei kleinen Steinen reicht es aus, über einige Wochen hohe Flüssigkeitsmengen zu sich zu nehmen, sodass der Grieß über den Harn schnell ausgeschieden wird. Bei größeren Exemplaren ist diese Vorgehensweise allerdings untunlich, sodass ein medizinischer Eingriff in Form einer Laser-Therapie oder einer OP vorgenommen werden muss.
Virale oder bakterielle Nierenbeckenentzündung
Weitere Ursachen für akute Nierenschmerzen kann eine Nierenbeckenentzündung sein, die zumeist durch Bakterien und eher selten durch Viren verursacht werden kann. Neben dem allgemeinen Unwohlsein, treten in diesem Zusammenhang oftmals Übelkeit und hohes Fieber auf. Zumeist lässt sich diese Form der Nierenerkrankung durch Antibiotika schnell und erfolgreich bekämpfen. Wer jedoch nicht rechtzeitig reagiert, muss mit einer chronischen Erkrankung rechnen, deren Behandlung meist langwierig ist.
Nierenkrebs zu diagnostizieren ist leider äußerst schwierig, da sich im Anfangsstadium kaum Beschwerden bemerkbar machen. Erst, wenn die Krankheit fortgeschritten ist, treten Fieber, Appetitlosigkeit, Knochenschmerzen und Blut im Urin auf.
In vielen Fällen sind die Lebensgewohnheiten ursächlich mit Beschwerden der Nieren zu sehen. Fettreiche Ernährung, Rauchen, übermäßiger Alkoholgenuss oder Übergewicht fördern und begünstigen die Krankheit.
Der ärztliche Rat
Bei akuten und auch unklaren Nierenschmerzen, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen. Ansonsten drohen chronische Erkrankungen oder eine irreparable Störung der Nierenfunktion. Dieses kann zu einer dauerhaften Dialyse-Behandlung führen oder lebensbedrohend sein. Durch eine frühzeitige medizinische Untersuchung man Klarheit über die Art einer potenziellen Ursache und kann entsprechen therapiert werden. Dabei werden Blut und Urin überprüft und gegebenenfalls Ultraschall- oder MRT-Untersuchungen vorgenommen.